Katholizismus ist nicht harmlos

Die frühen Evangelikalen waren fest davon überzeugt, dass die Römisch-Katholische Kirche kein echtes Christentum vertritt, sondern von der biblischen Lehre fundamental abweicht. Mit dieser Ansicht hatten sie offenbar den Nagel auf den Kopf getroffen. Heute scheinen sich die Evangelikalen allerdings der Römisch-Katholischen Kirche anzunähern. Das verbindende Element zwischen Evangelikalen und traditionellen Katholiken ist dabei der gemeinsame Einsatz für konservative Werte, wie z.B. den Schutz der Familie und der ungeborenen Kinder. Wenn man öffentliche Äußerungen von Katholiken, z.B. in der Freien Welt betrachtet, kann man den Eindruck bekommen, als wäre diese ethisch-moralische Schnittmenge zwischen Katholiken und Evangelikalen gerade das, was die Römisch-Katholische Kirche im Wesentlichen ausmacht.

Dieser Eindruck täuscht allerdings. Viele der unbiblischen Komponenten des Katholizismus sind offenbar nach wie vor sehr lebendig, nur dass sie außerhalb der kirchlichen Kreise i.d.R. nicht thematisiert werden. Mir wurde das deutlich, nachdem ich das Buch nur von Stefanie Selhorst bestellt hatte. Das Buch selbst ist sehr gut. Allerdings bekam ich in Folge meiner Bestellung regelmäßig Kataloge des Fe-Medienverlags, welcher das besagte Buch verlegt. Und diese Kataloge zeigen die nach wie vor starke Präsenz klassisch katholischer Elemente.

Eines dieser Elemente ist der Marienkult. Dieser tritt in den Fe-Katalogen immer wieder zutage, ganz besonders aber in der Ausgabe zum „Marienmonat Mai“. Man findet z.B. das Buch Ihr seid nicht allein gelassen sowie die zwei Bände von Ich bin Maria, die Makellose mit Botschaften, die angeblich während der Jahre 2000 bis 2005 im nordrhein-westfälischen Sievernich von der Mutter Jesu persönlich übermittelt wurden. In Maria von Guadalupe erfährt man laut Fe-Katalog, „wie das Erscheinen der Jungfrau Weltgeschichte schrieb“ und was „die Bedeutung Mariens auch für die heutige Zeit“ ist. Ein anderes der angepriesenen Bücher berichtet über „die Geschichte des Gnadenbildes ‚Maria vom Blut‘, das vor über 500 Jahren im oberitalienischen Gebirgsdorf Re zu bluten begann und sich über ganz Europa verbreitete“ sowie „die regionale Verehrung des Bildes im oberschwäbischen Wallfahrtsort Bergatreute“. Es sind noch einige Bücher mehr, die in diese Richtung gehen. Sogar hinter dem eigentlich unverfänglichen Titel Sieg der Sühne verbirgt sich ein Buch über eine angebliche Marienerscheinung mit dem daraus folgenden Kult.

Es handelt sich bei diesen Dingen keinesfalls nur um einen Volkskatholizismus, der mit den offiziellen Lehren der Römisch-Katholischen Kirche nichts zu tun hat. Vielmehr wird der Marienkult von keinem geringeren als Papst Benedikt XVI gestützt. Über das Buch Die Seherin von Fatima liest man im Fe-Katalog: „Das Buch enthält ein Vorwort von Papst Benedikt XVI., eine Dokumentation des III. Geheimnisses von Fatima und seine Interpretation durch Kardinal Ratzinger [also den jetzigen Papst Benedikt XVI].“

Eine Stammautorin des Fe-Medienverlags ist die katholische Publizistin Gabriele Kuby. Kuby ist auch in evangelikalen Kreisen durch ihren Einsatz für Ehe und Familie sowie ihre Kritik an den Harry-Potter-Büchern positiv aufgefallen. Die evangelikale Nachrichtenagentur idea wählte sie zur Journalistin des Jahres 2008. In einem ihrer Bücher beschreibt sie, wie sie „zur lebendigen Gläubigkeit“ kam. Titel des Buches: Mein Weg zu Maria.

Was ist so falsch am katholischen Marienkult? Die Bibel lehrt klar, dass Maria in erster Linie eine ganz normale Frau war. Sie war nicht „voll der Gnade“, wie es im Ave Maria heißt, sondern ihr wurde Gnade zuteil. Sie war also nicht „makellos“ und „unbefleckt“, da sie die Gnade Gottes nötig hatte. Jesus bescheinigte ihr einmal, dass sie nicht nach Gottes Willen handelt. Später bekehrte sie sich allerdings und gehörte zu den ersten Christen.

Der Unterschied zwischen den biblischen Aussagen über Maria und der Vorstellung einer „Muttergottes“ könnte nicht größer sein. Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Als Gott existiert er schon immer, als Mensch wurde er von Maria geboren. Maria ist also nur die Mutter von Jesus in seiner Rolle als Mensch. Auf keinen Fall ist sie eine „Mutter Gottes“. Das würde sie über Gott stellen, was eine Ungeheuerlichkeit wäre. Im Katholizismus gerät Maria allerdings wirklich in Konkurrenz zu Gott. Während man in evangelikalen Kreisen immer wieder betont, man solle auf Jesus schauen und ihm nachfolgen, findet man im Fe-Verlag die Bücher Auf Maria schauen und Nachfolge Mariens.

Über eine Himmelfahrt Marias wird in der Bibel nicht einmal andeutungsweise berichtet. Es handelt sich dabei also offenbar um eine Fiktion. Es gibt auch keinen Grund, warum ein normaler Mensch wie Maria immer wieder anderen Menschen erscheinen und ihnen Botschaften übermitteln sollte. Man muss sich ernsthaft fragen, ob es sich bei diesen „Marienerscheinungen“ nur um Fantasieprodukte oder gar um das Wirken von Dämonen handelt.

Der Marienkult allein wäre schon schlimm genug. Allerdings bleibt der Fe-Medienverlag nicht dabei stehen, sondern widmet sich auch der Verehrung von „Heiligen“. Das extremste Beispiel ist dabei das Lexikon der Heiligen und Heiligenverehrung „in drei Bänden mit mehr als 3000 Seligen und Heiligen und mehr als 2250 Personenartikeln und 100 Sachartikeln zum Thema Heiligenverehrung“. Daneben gibt es Publikationen mit Gebeten „zum hl. Antonius“ sowie „zum Hl. Judas Thaddäus“, obwohl die Bibel nirgendwo Gebete zu Verstorbenen empfiehlt.

Interessant ist auch das Buch fromm! von Elisabeth Prinzessin von Thurn und Taxis. Das Cover zeigt eine gut aussehende, junge, modern wirkende Frau und in der Beschreibung zum Buch liest man: „Eine junge deutsche Prinzessin erklärt uns neu und leicht verständlich, dass es Sinn macht, fromm zu sein.“ Ist eigentlich toll, wenn gerade jungen Leuten vermittelt wird, dass christlicher Glaube nicht altbacken, sondern nach wie vor hochaktuell ist. Der Rest der Buchbeschreibung liefert dann aber die herbe Enttäuschung: „Sie [also Prinzessin Elisabeth] schreibt sehr konkret in 30 Kapiteln über das Beten, das Weihwasser, die Schutzengel, die Wundertätige Medaille, vom Pilgern, Beichten, vom Händefalten und von vielem mehr, was unseren Alltagsglauben ausmacht.“ Es geht also fast ausschließlich um speziell katholische Lehren und Praktiken, mit z.T. magischem Charakter, wie das Beispiel der „wundertätigen Medaille“ zeigt. Und es handelt sich hier wohlgemerkt nicht um Randerscheinungen, sondern um Dinge, die den „Alltagsglauben“ von Katholiken ausmachen. Die erwähnte „wundertätige Medaille“ kann man übrigens direkt vom Fe-Verlag bekommen, ebenso auch die „Benediktus-Medaille“.

Was ist nun mein Fazit des Ganzen? Ich bin nach wie vor überzeugt, dass Katholizismus und echtes Christentum unvereinbar sind. Die Römisch-Katholische Kirche hat das ursprüngliche Christentum mit Mystizismus, Magie und Okkultismus verfälscht. Aus der klaren Quelle des Evangeliums hat sie einen trüben Tümpel gemacht. Die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen Katholizismus und biblischem Glauben müssen von den Evangelikalen wieder klar gesehen werden. Zusammenarbeit mit Katholiken mag gut sein, wenn sie sich auf eng begrenzte Gebiete wie z.B. den Kampf gegen Abtreibung bezieht. Eine grundsätzliche Annäherung muss aber aus Liebe zur Wahrheit entschieden abgelehnt werden.

29 Gedanken zu „Katholizismus ist nicht harmlos

  1. Geier

    Selbst beim gemeinsamen Kampf gegen Abtreibung habe ich die Erfahrung gemacht, daß dieser schamlos ausgenutzt wird, um Christen zum Katholizismus wegzuziehen. Das kann bis zur rücksichtslosen Zerstörung von Familien gehen. Man sollte also sehr genau wissen, was man tut, wenn man sich auf solche Sachen einläßt. Auch Moslems sind prinzipiell gegen Abtreibung, aber hier weiß ich nichts von Zweckallianzen zwischen Moslems und Christen. Es ist natürlich beschämend für die Christen, daß man in der Abtreibungsdiskussion hauptsächlich Katholiken hört. Ich bin aber — aufgrund genannter Erfahrungen — trotzdem skeptisch, ob das ein Zusammengehen von Christen und Katholiken rechtfertigt. Man bedenke 2. Kor. 6, 14ff.

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    1. Kokospalme Autor

      Ich kann deine Bedenken gut verstehen. Ich halte allerdings Zweckallianzen zwischen Evangelikalen und Katholiken mitunter für sinnvoll, um ein Ziel zu erreichen, welches tatsächlich von beiden Seiten geteilt wird. Auch das bluthilde-Blog ist ja z.B. so eine Zweckallianz, welche ganz gut zu funktionieren scheint. Wer sich an solch einer Zusammenarbeit beteiligt, sollte allerdings auch halbwegs gefestigt im Glauben sein.

      Bei 2. Korinther 6, 14 ist die Frage, worauf sich dieser Vers bezieht. Soll ein Christ z.B. auch im Rahmen seiner Berufstätigkeit nur mit anderen Christen zusammenarbeiten? Ich vermute, dass der Vers das nicht sagen will. Nach welchem Kriterium kann man aber entscheiden, ob sich 1. Korinther 6, 14 anwenden lässt oder nicht? Ich weiß es nicht. 😦

      Der bekannte Abtreibungsgegner Klaus Günter Annen kann sich übrigens eine Zusammenarbeit mit gläubigen Muslimen gut vorstellen, obwohl er sich selbst offenbar als Christ versteht. Interessant ist, dass viele Christen – ich eingeschlossen – mit so einer Kooperation große Probleme haben, während die Zusammenarbeit mit romtreuen Katholiken für uns kein so großes Problem zu sein scheint. Wir sollten überdenken, ob diese Einstellung vernünftig ist.

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  2. politbuerokrat

    „Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Als Gott existiert er schon immer, als Mensch wurde er von Maria geboren.“ — Die gnostische Lehre von einer derartigen Zweiteilung des Menschen in ein „gutes“ Göttlich-Geistiges und ein „böses“ Menschlich-Fleischliches gab es vereinzelt in der Kirchengeschichte, aber das apostolische Christentum macht da nicht mit. Gott ist tatsächlich so vollständig Mensch geworden, daß er auch von einer Frau geboren wurde und wie ein übelst gefolterter Mensch gelitten hat. ER ist nicht weniger Gott, weil er am Kreuz gestorben ist und als ein Mensch geboren worden ist. Christen gereicht es deswegen zur Ehre, ganz Mensch zu sein und nicht Übermenschen à la Nietzsche sein zu müssen. Und natürlich war die Menschwerdung Gottes schon vor Mariä Verkündigung (das Leben entsteht nicht erst mit der Geburt, gell?) angelegt. Das mußt Du zwar nicht glauben, aber es ist immerhin der Grund, warum Christen überhaupt noch das AT lesen: Als heilsgeschichtliche Ankündigung der Erlösung durch die Menschwerdung Gottes. Und wenn Gott was sagt, dann ist das auch so.

    Im übrigen interpretiert jeder die Bibel immer von seinem individuellen Standpunkt aus. Eine unverfälschte Glaubensweitergabe „sola scriptura“ kann es deswegen nicht geben. Wie sollte man auch die ganze Fülle der Glaubens auf ein paar Bücher zusammendampfen und anschließend nur mit dieser Schrift wieder rekonstruieren können? Beim „Dekomprimieren“ kommt jeder zu anderen Schlüssen und deswegen bilden sich immer wieder neue christliche Splittergruppen. Ich fand das irgendwann unzweckmäßig für ein Gemeinschaftsleben, zu dem die Apostel gemahnt haben. Es ist für mich besser, katholisch zu sein und seinen Glauben im Dialog mit der kirchlichen Überlieferung (u.a. der Bibel) zu entwickeln, als immer nur die anderen als Irrlehrer zu betrachten, weil auch sie eine eigene Bibelinterpretation gefunden haben.

    Die Schriften von Frau Kuby und Frau Gräfin von Thurn und Taxis sind übrigens keine besonders empfehlenswerte oder repräsentative Lektüre. Es ist bekannt, daß manche Glaubenspraktiken auch mal mißbraucht oder falsch dargestellt werden. Das muß man bei solchen Personen nicht so ernst nehmen, denn sie schreiben als Publizisten, nicht als Theologen. Oder soll ich auf 1. Tim. 2,11 verweisen? Ich empfehle ehr die Kirchenväter Augustinus, Thomas von Aquin, aber auch JP2 und B16, wenn es unbedingt was jüngeres sein muß. Aber bloßes Lesen und sich ereifern bringt auch nichts. Ruhig mal einen Priester fragen und diskutieren (denen tut das nämlich auch mal ganz gut)!

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    1. Kokospalme Autor

      politbuerokrat:

      Die gnostische Lehre von einer derartigen Zweiteilung des Menschen in ein „gutes“ Göttlich-Geistiges und ein „böses“ Menschlich-Fleischliches gab es vereinzelt in der Kirchengeschichte, aber das apostolische Christentum macht da nicht mit. Gott ist tatsächlich so vollständig Mensch geworden, daß er auch von einer Frau geboren wurde und wie ein übelst gefolterter Mensch gelitten hat. ER ist nicht weniger Gott, weil er am Kreuz gestorben ist und als ein Mensch geboren worden ist. Christen gereicht es deswegen zur Ehre, ganz Mensch zu sein und nicht Übermenschen à la Nietzsche sein zu müssen.

      Volle Zustimmung! Habe ich etwa irgendwo das Gegenteil behauptet?

      politbuerokrat:

      Und natürlich war die Menschwerdung Gottes schon vor Mariä Verkündigung (das Leben entsteht nicht erst mit der Geburt, gell?) angelegt. Das mußt Du zwar nicht glauben, aber es ist immerhin der Grund, warum Christen überhaupt noch das AT lesen: Als heilsgeschichtliche Ankündigung der Erlösung durch die Menschwerdung Gottes. Und wenn Gott was sagt, dann ist das auch so.

      Dass Jesus Mensch werden würde, war bereits zur Zeit des Alten Testaments klar. Mensch wurde er in dem Moment, wo Maria schwanger wurde. Aber was meinst du damit, dass die Menschwerdung Gottes schon vorher „angelegt“ war?

      Maria war mit Jesus schwanger und Jesus ist Gott. Daher mag es naheliegend sein, Maria als Mutter Gottes zu bezeichnen. Das ist aber bestenfalls verwirrend. Ich verdanke als „Nur-Mensch“ meiner Mutter (und meinem Vater) meine Existenz. Jesus verdankt Maria höchstens seine Menschwerdung und nicht mal das stimmt, da diese Menschwerdung Gottes Werk war. Existiert hat Jesus schon vor Erschaffung des Universums.

      politbuerokrat:

      Im übrigen interpretiert jeder die Bibel immer von seinem individuellen Standpunkt aus. Eine unverfälschte Glaubensweitergabe „sola scriptura“ kann es deswegen nicht geben. Wie sollte man auch die ganze Fülle der Glaubens auf ein paar Bücher zusammendampfen und anschließend nur mit dieser Schrift wieder rekonstruieren können? Beim „Dekomprimieren“ kommt jeder zu anderen Schlüssen und deswegen bilden sich immer wieder neue christliche Splittergruppen. Ich fand das irgendwann unzweckmäßig für ein Gemeinschaftsleben, zu dem die Apostel gemahnt haben. Es ist für mich besser, katholisch zu sein und seinen Glauben im Dialog mit der kirchlichen Überlieferung (u.a. der Bibel) zu entwickeln, als immer nur die anderen als Irrlehrer zu betrachten, weil auch sie eine eigene Bibelinterpretation gefunden haben.

      Es gibt natürlich beim Auslegen der Bibel aufgrund unserer Erkenntnislücken einen Interpretationsspielraum. Die Römisch-Katholische Kirche überschreitet aber m.E. diesen Interpretationsspielraum, da sie Dinge lehrt, die der Bibel widersprechen. Natürlich beruht dieses Urteil auch auf meiner eigenen Interpretation der Bibel. Aber warum soll ich hier meine eigenen Überlegungen unter den Teppich kehren und blind einer bestimmten Institution glauben?

      politbuerokrat:

      Die Schriften von Frau Kuby und Frau Gräfin von Thurn und Taxis sind übrigens keine besonders empfehlenswerte oder repräsentative Lektüre. Es ist bekannt, daß manche Glaubenspraktiken auch mal mißbraucht oder falsch dargestellt werden.

      Immerhin bejaht aber offenbar auch Papst Benedikt XVI die angebliche Marienerscheinung von Fatima. Und für Johannes Paul II spielte die Marienverehrung eine wesentliche Rolle.

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  3. Kokospalme Autor

    Der Vorsitzende der (evangelikalen) Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, sagte kürzlich, dass sich Evangelikale nach wie vor schwer täten mit dem katholischen Verständnis von Kirche, aber die fortschreitende Säkularisierung Evangelikale und Katholiken „näher zueinander zwingen“ würde. Meines Erachtens ist aber nicht nur das Kirchenverständnis das Problem an der Römisch-Katholischen Kirche. Das Hauptproblem ist immernoch, dass die RKK die Erlösung allein aufgrund des Opfertods Jesu ablehnt. Das hätte Jürgen Werth vielleicht deutlicher machen sollen.

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  4. Felizitas Küble

    Als Katholikin möchte ich gern einige Klarstellungen vornehmen:

    1. Katholiken müssen weder an „Erscheinungen“ noch an „Wundertätige Medaillen“ glauben – selbst kirchlich anerkannten Privatoffenbarungen wie Lourdes oder Fatima sind nicht verbindlich: Wenn unsere Kirche eine „Erscheinung“ anerkennt, bedeutet dies eine Erlaubnis, keine Verpflichtung. Daher dürfen zB. selbst Priester öffentlich gegen kirchlich anerkannte (!) Privatoffenbarungen Stellung nehmen und reihenweise ablehnende Bücher schreiben – siehe zB. Josef Hanauer.
    2. Der Titel „Mutter Gottes“ ist berechtigt und auch von Martin Luther vehement verteidigt worden (vgl. etwa in seiner Auslegung des Magnificats), zumal die Verwandte Elisabeth laut Lukas-Evangelium zu Maria sagte, daß mit ihr „die Mutter meines HERRN“ zu mir kommt. – HERR (Kyrios) bedeutet in der Heiligen Schrift stets GOTT selbst, also ist Maria für Elisabeth die „Mutter meines Gottes“. Zudem kann man das Gottsein und Menschsein Christi nicht auseinanderteilen, als ob Maria allein den Menschen Jesus geboren häte – es gibt ihn nicht isoliert als „Nur-Menschen“, sondern ab seiner Menschwerdung ist er Gottmensch und bleibt es für immer – auch im Himmel als der verklärte Gekreuzigte und Auferstandene.
    3. Die Behauptung ist falsch, daß die kath. Kirche „die Erlösung allein aufgrund des Opfertodes Jesu ablehnt.“ – Die „Mitwirkung“ der Kirche, der Heiligen, der Gläubigen beruht auf diesem Erlösungswerk, das uns aber nicht in passive Untätigkeit, sondern in die Nachfolge Christi ruft, wie gerade Paulus immer wieder betonte.

    Es ist wenig fair und sachlich, ein Zerrbild der katholischen Positionen darzustellen (sei es auch ohne böse Absicht, sondern aus mangelnder Kenntnis der katholischen Welt und Innenwelt) und dann gewissermaßen auf diesen Popanz „draufzuhauen“. Auf diese Weise wird nur aneinander vorbeigeredet.

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    1. Kokospalme Autor

      Mir ist durchaus bewusst, dass es innerhalb der Römisch-Katholischen Kirche ein z.T. sehr breit gefächertes Meinungsspektrum gibt. Daher glaube ich Ihnen gern, dass das Vertrauen in „wundertätige Medaillen“ u.dgl. kein katholisches Gebot ist. Ist es aber nicht schon schlimm genug, wenn dergleichen von der Kirchenführung geduldet wird? Wenn es anscheinend sogar vom Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche gestützt wird?

      Nun zu der Frage der Bezeichnung „Mutter Gottes“. Selbstverständlich ist der Gott Jesus Christus und der Mensch Jesus Christus ein und dieselbe Person. Dennoch kann man zwischen Jesu Gott-Sein und seinem Mensch-Sein differenzieren.

      Stellen Sie sich z.B. einen Nobelpreisträger vor, der nach dem Empfang des Nobelpreises noch seinen Führerschein gemacht hat. Der Nobelpreisträger und der Führerscheinbesitzer ist ein und dieselbe Person. Aber man kann zwischen deren beiden Rollen unterscheiden. Zum Beispiel darf die besagte Person nicht aufgrund ihres Nobelpreises, sondern aufgrund ihres Führerscheins Auto fahren.

      Jetzt stellen Sie sich vor, der Fahrlehrer dieser Person wird als „Lehrer des Nobelpreisträgers“ bezeichnet. Formal ist das vielleicht richtig, aber es suggeriert, dass der Unterricht des Fahrlehrers der besagten Person mit zum Nobelpreis verholfen hat. Die Bezeichnung „Lehrer des Nobelpreisträgers“ ist also irreführend. In ähnlicher Weise sehe ich auch die Bezeichnung „Mutter Gottes“ für Maria als irreführend an.

      Nun noch zu der Frage der Erlösung. Mir ist bewusst, dass nach katholischer Lehre auch das Mitwirken an der Errettung durch Kirche, Heilige und Gläubige auf dem Erlösungswerk Jesu beruht. Jedoch zeigt schon die Behauptung einer solchem Mitwirkung, dass man nicht allein auf den Opfertod Jesu vertraut.

      Wenn mich Jesus einmal fragen sollte, warum er mich in die ewige Herrlichkeit einlassen sollte, werde ich ihm antworten: „Weil du für meine Sünden gestorben bist.“ Nur das zählt. Können Sie sich vorstellen, auch ohne Kirche, Heilige und eigene Leistungen gerettet zu sein? Wenn nicht, dann vertrauen Sie offenbar nicht allein auf den Opfertod Jesu.

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  5. Felizitas Küble

    @Kokospalme

    Vielen Dank für Ihre sachorientierte Antwort, der ich allerdings an einigen Punkten widersprechen möchte:

    1. Ich betonte bereits, daß das Kreuzesopfer Christi allein uns die Erlösung schenkt. Das schließt aber doch nicht aus, sondern ein, daß die Kirche als der in Wort und Sakrament fortlebende Christus am Heilsdienst Gottes mitwirkt. Immerhin predigten auch die Apostel „an Christi Statt“(!) : „Laßt euch versöhnen mit Gott.“ Und Paulus schreibt: »Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.« (Kol 1,24) Damit will Paulus sicherlich nicht das Erlösungsopfer Christi als unvollständig hinstellen; vielmehr geht es darum, am göttlichen Heilswerk mitzuwirken „für den Leib Christi, die Kirche“ – und zwar allein auf dem Fundament des Kreuzesopfers Christi. Typisch protestantisch argumentieren Sie mit Entweder-Oder, nicht mit Sowohl-als-auch, wobei das katholische Sowohl-als-auch keine Gleichwertigkeit der Ebenen beinhaltet, sondern sehr wohl stets den Primat der Gnade Gottes und des Glaubens betont, wie man z.B. in den Erklärungen des Konzils von Trient nachlesen kann. Also hier in dieser Sache: Sowohl die Vollgenügsamkeit (!) und Vollkommenheit (!) des Kreuzesopfers Christi für die Erlösung bekennen als auch die Notwendigkeit, daß der Gläubige und die Kirche insgesamt sich in die Nachfolge Christi rufen läßt und mit ihrem Dienst mit göttlicher Hilfe für die Kirche „das ergänzt….“ – siehe Paulus!
    2. Ihr Vergleich mit dem Nobelpreisträger und seinem Führerschein hinkt ganz gewaltig, denn der Nobelpreisträger ist auch ohne Führerschein denkbar und der Autofahrer ohne Nobelpreiswürden. Demgegenüber ist das Gottsein und das Menschsein bei Christus nicht nur eine „Rolle“ oder „Ehre“, sondern jeweils seine Natur (!), die man zwar unterscheiden, aber nicht auseinanderreißen kann, denn beide Naturen sind in seiner Person vereinigt, wobei die Gottheit der „Träger“ der Person ist, da sie immer schon existierte. Maria hat den ganzen Christus geboren: den Gott-Menschen wohlgemerkt. Natürlich ist sie nicht die Mutter der dreieinigen Gottheit als Ganze (das versteht sich am Rande) – sie ist aber die Mutter des Gottmenschen Christus. Daran hat auch Luther festgehalten – und zwar ausdrücklich gegen Nestorius, der ein „bös Gebeisse“ angerichtet habe, als er Maria den Titel „Gottesmutter“ absprach und sie allein als Mutter des Menschen Jesus verstanden wissen wollte. In diesem Punkt war sich Luther bis zuletzt einig mit der katholischen Kirche – im Unterschied zu vielen Protestanten von heute.
    3. Da Sie das Buch „Sieg der Sühne“ in Ihrem Artikel kritisch ansprachen (übrigens durchaus zu Recht), darf ich Sie darauf hinweisen, daß das bischöfliche Ordiniariat Augsburg eben dieses Buch kürzlich verboten bzw eine weitere Auflage untersagt hat. Darüber habe ich in einer im Internet veröffentlichten Pressemeldung berichtet. Titel: „Sieg der Vernunft über die „Sieg der Sühne“? Es gibt in der kath. Kirche nicht nur ein „sehr breit gefächertes“ Meinungsspektrum, wie Sie zutrefffend feststellen, sondern immer wieder auch energische Maßnahmen seitens der Kirchenleitung gegenüber Erscheinungs- und Wunderwahn. Ist Ihnen etwa nicht bekannt, daß die kath. Kirche von den bisher über 1200 angeblichen „Erscheinungen“ und „Visionen“ lediglich ca. 1% anerkannt hat, nämlich gerade mal 14 „Privatoffenbarungen“, wobei auch diese genehmigten „Erscheinungen“ für Katholiken nicht verpflichtend sind – auch dann nicht, wenn Päpste persönlich daran glauben.

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    1. Kokospalme Autor

      Vielen Dank für Ihre Antwort.

      Insbesondere danke dafür, dass Sie die Vollgenügsamkeit und die Vollkommenheit des Kreuzesopfers Christi betonen. Unsere Meinung geht allerdings bei der Frage außeinander, wie das „Mitwirken am göttlichen Heilswerk“ aussieht. Sind dabei z.B. Kirche oder Sakramente essentiell oder überhaupt der richtige Weg?

      Der Vergleich mit dem autofahrenden Nobelpreisträger hinkt natürlich, wie es ja jeder Vergleich irgendwo tut. Ich kann auch einige ihrer Argumente für die Bezeichnung „Mutter Gottes“ nachvollziehen. Ich meine aber, dass diese Bezeichnung zumindest missverständlich ist, was ja an der – in meinen Augen viel zu weit gehenden – Marienverehrung in der Römisch-Katholischen Kirche sichtbar wird.

      Und selbst wenn die Bezeichnung „Mutter Gottes“ in gewissem Sinne gerechtfertigt sein mag, so ist sie doch auf keinen Fall essentiell. Man muss dann auch in der anderen Richtung kein „bös Gebeisse“ praktizieren, indem man auf diesem Titel beharrt.

      Dass Martin Luther Maria als „Mutter Gottes“ sah, ist interessant zu wissen. Allerdings ist es auch kein Argument für mich. Schließlich hat Luther auch viele zweifelhafte Ansichten vertreten, sodass er mir als Vorbild eher ungeeignet scheint. Und der Maßstab ist natürlich sowieso die Bibel.

      Die Akzeptanzquote bei den angeblichen Erscheinungen und Visionen kannte ich noch nicht. Danke für diese Information sowie die Infos zu „Sieg der Sühne“.

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  6. Felizitas Küble

    @Kokospalme

    Besten Dank für Ihre freundliche und sachliche Erwiderung und Ihren fairen Diskussionsstil.

    Doch zunächst der genaue Wortlaut Luthers zur Gottesmutterschaft Mariens:

    In seiner Auslegung des Magnifikat (Lk 1,46-55) schreibt Luther 1521 zur Aussage Mariens „Der Allmächtige hat Großes an mir getan“: „Die großen Dinge sind nichts anderes, als daß sie Gottes Mutter geworden ist. Darin ist ihr soviel Großes und Gutes gegeben, daß es niemand begreifen kann, denn daraus folgt all ihre Ehre und Seligkeit; daher kommt es auch, daß sie im ganzen menschlichen Geschlecht eine einmalige Person ist über allen, der niemand gleich ist, weil sie mit dem himmlischen Vater ein Kind – und ein solches Kind hat.“

    Der letzte Satz erscheint sogar katholischen Ohren etwas „auslegungsbedürftig“, aber da man weiß, wie es „gemeint“ ist, kann man diese Wendung Luthers richtig verstehen.

    Der springende Punkt meiner Argumentation zugunsten des Titels „Gottesmutter“ war aber biblischer und nicht lutherischer Prägung – denn natürlich kann sich Luther irren, nicht jedoch die Heilige Schrift. Hier sind wir uns völlig einig – und ich möchte da wahrlich kein „bös Gebeisse“ (O-Ton Luther über Nestorius) lostreten, sondern vielmehr einen Vorschlag „zur Güte“ anregen:

    Wenn nun also Bedenken bestehen wegen des Titels „Gottesmutter“, wonach dieser mißdeutet werden könnte (etwa in Richtung heidnischer Muttergottheiten etc), so könnte die evangelische Seite doch gleichwohl unbedenklich die Formel „Mutter unseres HERRN“ verwenden, denn diese findet sich wörtlich im Neuen Testament (Elisabeth über Maria: „Die Mutter meines HERRN“).

    Zur Pseudo-Mystik: Ich finde, hier sollten nüchterne Katholiken und Evangelische sich einig sein und jede Seite eifrig vor der eigenen Haustür kehren. Es gibt immerhin auch im protestantischen „Lager“ sehr viel an pfingstlerisch-charismatischem Unfug, der abgewehrt werden muß – solche Sumpfblüten beschränken sich beileibe nicht auf die kath. Kirche.

    Um nun auch dies Folgende aus katholischer Sicht zu verdeutlichen: Das unvollkommene „Mitwirken am göttlichen Heilswerk“ durch Menschen befindet sich auf einer völlig anderen Ebene als das vollkommene und an sich alleingenügsame Erlösungsopfer Christi. Es besteht also nicht nur ein gradueller Unterschied (als ob Christus lediglich „mehr“ oder „besser“ gewirkt hätte), sondern ein wesentlicher, ein substantieller, denn es gilt die biblische Losung: „Ohne MICH könnt ihr nichts tun!“
    Ohne Christus und die von ihm gewirkte Gnade können Christus nichts für den Aufbau des „Reiches Gottes“ tun, aber mit IHM und durch IHN sind sie ein lebendiger Baustein am Tempel Gottes, eine fruchtbare Rebe an seinem Weinstock.

    Somit wirken von Christus erlöste und daher begnadete Gläubige an der Heilsordnung des Ewigen mit, wobei diese „Mitarbeit“ eben eine nur geschöpfliche darstellt, also wesentlich anders ist als jenes gottmenschliche Erlösungswerk Christi selbst, auf dem alle menschliche „Mitarbeit“ aufbaut. Immerhin heißt es auch in der Heiligen Schrift, daß wir „Mitarbeiter der Wahrheit“ sein sollen. Die Gnade Gottes ist eben kein Ruhekissen, sondern eher ein Sprungbrett, damit wir die „Waffenrüstung des Glaubens“ nach Paulus anlegen – und uns vor dem Mißbrauch der göttlichen Gnade hüten, was nämlich der Fall ist, wenn das Erlösungswerk Christi zur „billigen Gnade“ zu verkommen droht, wovor auch der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer eindringlich gewarnt hat (ebenso Kierkegaard). Das Problem der Verkündigung einer „billigen Gnade“ wird also auch im evangelischen Spektrum zum Teil durchaus erkannt.

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    1. Kokospalme Autor

      Die Bezeichnung „Mutter unseres Herrn“ für Maria finde ich in der Tat völlig akzeptabel, wenn klar ist, dass mit „Herr“ Jesus Christus gemeint ist. „Mutter unseres HERRN“ ist allerdings etwas anderes und findet sich so nicht im Neuen Testament. „HERR“ ist (zumindest in der Lutherbibel) immer die Umschreibung für das alttestamentliche „Jahwe“, den Namen Gottes. Dieser taucht im Neuen Testament gar nicht auf. „Herr“ im Neuen Testament steht für das griechische „Kyrios“ und das kann sowohl Gott als auch einfach einen Herrn bezeichnen. Letzteres geschieht z.B. in einigen Gleichnissen Jesu, in denen „Kyrios“ für ganz irdische Herren verwendet wird.

      Was genau verstehen Sie unter „billiger Gnade“? Gnade ist ja nicht nur billig, sondern sogar kostenlos. Ich meine, dass die Gnade Gottes tatsächlich ein „bequeme Ruhekissen“ ist und zwar für das „ängstliche Gewissen“, wie es in der Matthäus-Passion heißt. Man muss sich nicht mehr vor dem Gericht fürchten, dem man durch eigene Anstrengungen doch nicht entfliehen kann, weil Jesus das Gericht bereits über sich hat ergehen lassen. Und gerade das wird zum „Sprungbrett“, da man auf dieser Basis gute Werke aus Liebe zu Jesus Christus vollbringen kann. Ohne das würde man versuchen, aus Angst vor dem Gericht Gutes zu tun, was zum Scheitern verurteilt ist.

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  7. Ulrich Bonse

    Warum will die evangelische Kirche nicht anerkennen, dass der Mensch zu seinem Heil mit der Gnade mitwirken soll – es gibt doch das Gleichnis von den Talenten? Und Jakobus sagt doch in seinem Brief: „Euer Glaube ohne Werke ist nichts?“
    Ulrich Bonse 6.4.11

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    1. Kokospalme Autor

      Der im Gleichnis von den anvertrauten Talenten genannte dritte Diener steht vielleicht für einen Menschen, der sein Heil verloren hat, anstatt für jemanden, der sein Heil noch nicht erlangt hat. Ich bin der Überzeugung, dass jemand, der anfängt, an Jesus Christus zu glauben, sofort die Vergebung aller seiner Schuld empfängt. Er hat damit das Heil, kann es aber eventuell wieder verlieren. „Mitwirken zum Heil“ klingt dagegen für mich danach, dass man erst einmal etwas tun muss, um überhaupt die vollkommene Vergebung zu erhalten.

      Jakobus will in seinem Brief vielleicht gar nicht sagen, dass man durch Taten das Heil bekommt. Möglicherweise möchte er nur deutlich machen, dass sich echter Glaube immer in Taten äußert, ein sogenannter Glaube, der keine guten Werke hervor bringt, also gar kein echter Glaube ist.

      Paulus hat davor gewarnt, sich auf eigene Leistungen zu verlassen, und stattdessen klar gemacht, dass man vor Gott nur durch Vergebung als Gerechter gelten kann.

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  8. Dr. Christoph Heger

    „Die Bibel lehrt klar, dass Maria in erster Linie eine ganz normale Frau war.“

    „Ganz normale Frau“ – das ist doch Blabla.

    „Sie war nicht ‚voll der Gnade‘, wie es im Ave Maria heißt,“

    Nun, so heißt es nicht nur im Ave Maria, sondern auch Lukas-Evangelium, wo der Engel Gabriel sie so anredet (lat. „gratia plena“, griechisch „kecharitomene“)

    „sondern ihr wurde Gnade zuteil.“

    Ja, selbstverständlich, anders könnte sie ja auch nicht „voll der Gnade“ sein!

    „Sie war also nicht „makellos“ und „unbefleckt“, da sie die Gnade Gottes nötig hatte.“

    Wieso schließt das eine das andere aus? Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Weil die göttliche Gnade sie vor dem Fluch der Erbsünde bewahrt hat, ist sie sündlos.

    „Jesus bescheinigte ihr einmal, dass sie nicht nach Gottes Willen handelt.“

    Hier wird der Wunsch für die Sache gehalten.

    „Später bekehrte sie sich allerdings und gehörte zu den ersten Christen.“

    Auch das widerspricht der Bibel, in der sie dem Engel antwortet: „Mir geschehe nach deinem Willen!“

    „Auf keinen Fall ist sie eine ‚Mutter Gottes‘.“

    Erstens ist es mir neu, daß evangelikale Christen die Entscheidung des Konzils von Ephesus nicht akzeptieren sollten, daß die immerwährende Jungfrau Maria zu recht „Gottesmutter“ („theotokos“) heißt.

    Zweitens nennt schon im Lukas-Evangelium Elisabeth ihre Verwandte Maria „Mutter meines Herrn“. Wen glaubt man wohl nennt Elisebeth „meinen Herrn“, wenn nicht Gott.

    Die Idiosynkrasie gegen die Marienverehrung ist mir unverständlich. Das müssen seltsame Eunuchen sein, die nicht einmal diese Frau zu lieben vermögen.

    MfG
    Christoph Heger

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    1. Kokospalme Autor

      Der Engel Gabriel redete Maria gemäß dem Lukas-Evangelium als „Begnadete“ an. Begnadet zu sein heißt, Gnade erhalten zu haben, nicht, selbst Gnade walten zu lassen. Die Formulierung „voll der Gnade“ geht m.W. auf einen Übersetzungsfehler in der Vulgata zurück und findet sich auch in neueren katholischen Bibelübersetzungen nicht mehr.

      Dass Maria sündlos war, steht nirgendwo in der Bibel. Natürlich sagte sie zu dem Engel: „Mir geschehe nach deinem Willen.“ Aber das bezog sich auf die Ankündigung des Engels, dass sie den Messias zur Welt bringen sollte, und ist kein Beweis dafür, dass sie immer und überall nach Gottes Willen gehandelt hat.

      Bei dem Konzil von Ephesus ging es hauptsächlich darum, ob Christus ganz Mensch und ganz Gott ist. Die Frage der „Gottesgebärerin“ war dem offenbar nachgeordnet. Letztendlich sind für mich als Evangelikalen aber Konzilbeschlüsse ohnehin irrelevant. Was zählt, ist die Bibel.

      Zu der Frage, wen Elisabeth mit „Herr“ gemeint haben könnte, habe ich mich oben schon geäußert.

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  9. Gerhard Schäfer

    Eine wunderschöne Debatte um ein Thema, das die christliche Welt durch die jahrhunderte bewegte und weiter beschäftigen wird. Macht ja auch nichts, wenn wir als Christen auch untereinander „tolerant“ sein wollen.

    Wenn man dem Katholizismus das eine und andere an Nebenschauplätzen im geistlichen denken, Reden und Handeln vorwirft, sollte man nicht außer acht lassen, dass es solche auch auf evangelischen, evamgelikalen und besonders charismatischen Bereichen gibt. Was heute alles z.B. in der Evangelischen Kirche geglaubt und gelebt wird spottet jeglicher biblischer Grundlage.

    Hätte es in der katholischen Kirche keine schriftgemäßen Verwerfungen gegeben, wäre der tiefgläubige Katholik Luther nie auf die Idee gekommen, dem Papst und seiner Kirche Vorwürfe zu machen und eine Reformation anzuzetteln.

    Ich persönlich habe mit der Marien- und sog. Heiligenverehrungen bis dahin kaum ein Problem, wie es bei Verehrung bleibt. Das wird ja in der evangelischen Kirche auch praktiziert (Luther, Bugenhagen, Bonhöfer, u.v.m.) Wenn jedoch zu Verstorbenen gebetet wird – und das gibt es auch bei Evangelischen!!! – wirds natürlich esotherisch. Selbiges gilt auch für manche sog. Wundererscheinungen, Auftreten von Verstorbenen usw. Da sollte man doch sehr vorsichtig sein.

    Für mich als bibeltreuer Christ geht es beim Kontakt mit katholischen Christen IMMER um die persönliche Begegnung im Namen Jesu. Wer Jesus lieb hat, den habe ich auch lieb. Und ich persönlich schätze an meinen katholischen Glaubensgeschwistern die Glaubenstreue, Treue zum Wort Gottes, den Einsatz für biblische Grundwahrheiten und ihren Mut gegenüber Angreifern aus dem atheistischen Zeitgeistlager. Da stehe ich voll auf ihrer Seite.

    Liebe Grüße von Wattwunder.

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  10. Gerhard Schäfer

    Rettet die Zukunft

    Mal wieder wurde Blick erweitend
    und Zukunft sichern vorbereitend
    ein eindrucksvoller Schluss gefasst,
    der in des Volkes Meinung passt:
    Wir wollen weg von dem Atom!
    Drauf drängen wir doch lange schon!

    Restrisiko will keiner tragen.
    Drum solln Politiker jetzt sagen:
    Ausschalten alle AKW!
    Windmühlen bald, wohin ich seh,
    im Meer, an Land sich emsig drehen,
    auf allen Dächern Platten stehen,
    die Sonnenenergie erzeugen.
    Die Bauern sich der Lobby beugen,
    die Biogas aus Weizen macht,
    damit es hell bleibt auch bei Nacht.

    Doch Strom kann leider niemand essen.
    Selbst Viecher brauchen was zu fressen.
    Das Korn zum Brot, es wird verbrannt.
    Zum Häuslebauen fehlt das Land.
    Zerstört wird weiter die Natur.
    Die grünen Retter bleiben stur,
    und halten fest am Ökowahn,
    der doch vom Tod nicht retten kann.

    „Macht euch die Erde untertan!“
    hielt Gott anfangs die Menschen an.
    Sie habens leider übertrieben
    Und sich der Ausbeutung verschrieben.
    Genügen lassen will sich keiner.
    Der Umgang wird immer gemeiner.
    Man fragt sich, was noch werden soll?
    Weil gottlos, wird die Menschheit toll!

    Fragt jemand: Was solln wir denn machen?
    Es gibt bald gar nichts mehr zu lachen!
    Die Zukunft dünkt so hoffnungsfern.
    Nur eine Chance: Jesus als Herrn!
    Als Schöpfer hält er fest in Händen
    Die Welt, kann ihren Schaden wenden.
    Mit Jesus wirst du wirklich froh!
    Er trägt auch dein Restrisiko.

    © Gerhard Arndt Schäfer 2011

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  11. Pingback: Rettet die Zukunft | Kokospalme

  12. Wahid

    Hallo, ich finde ihre Seite sehr informativ und muss in vielen Punkten ihnen auch zustimmen, jedoch widerspricht diese Aussage jeder Logik: „Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Als Gott existiert er schon immer, als Mensch wurde er von Maria geboren. Maria ist also nur die Mutter von Jesus in seiner Rolle als Mensch“! Ich bin Moslem und meine Ehefrau ist evangelisch, von daher wollte ich mich ein wenig über den Unterschied zwischen Evangelismus und Katholizismus schlau machen. Leider eckt auch Ihre Ansicht, dass Jesus (Friede sei mit Ihm) auch gleichzeitig ein Gott sein soll, an meiner islamischen sowie wissenschaftlich logisch orientierten Ansichten an. Denn wenn Jesus (Friede sei mit Ihm) gleichzeitig ein Gott bzw. „Gottes Sohn“ sein sollte, wie konnte er durch Menschenhand umgebracht werden? Gott ist über alles erhaben, er erschuf das Diesseits und das Jenseits, wie könnte er dann zulassen dass sein „Sohn“ von Menschen umgebracht wird? Und warum??? Als Opferung für die Menschheit bzw. alle Menschen?? Opferung wem gegenüber, Gott? Man opfert etwas immer jemanden gegenüber, der mächtiger ist als einer selbst! Also wie kann sich Jesus (Friede sei mit Ihm) wenn er „Gott“ ist, sich opfern? Wenn wir daran glauben, dass uns Gott erschaffen hat, dann ist es unmöglich bzw. absolut unlogisch zu glauben dass ein Mensch Ihn töten könnte! Es ist von daher eher logisch anzunehmen, dass es nur einen Gott gibt, welcher nicht mit menschlichen Worten zu beschreiben ist, da Ihn noch kein Mensch zu gesicht bekam! Und dass Jesus, Abraham, Mohammed (Friede sei mit Ihnen) u.s.w seine Gesandten waren. Jeder Mensch ob Christ, Jude, Moslem oder anderer Konfession, glaubt im inneren an etwas mächtiges zu dem er in Not spricht!

    Danke schön und Frohe Weihnachten.

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    1. Dr. Christoph Heger

      Guten Tag, Wahid,

      Dein Einwand, „Jesus ist ganz Gott und ganz Mensch. Als Gott existiert er schon immer, als Mensch wurde er von Maria geboren. Maria ist also nur die Mutter von Jesus in seiner Rolle als Mensch“ widerspreche jeder Logik, ist teils unbegründet, teils zutreffend.

      Er ist unbegründet, soweit die ersten beiden Sätze gemeint sind. Denn sie betreffen die beiden Naturen Jesu. Er ist zutreffend, was den dritten Satz angeht. Denn Mutter oder Vater ist man nicht der menschlichen oder göttlichen Natur, sondern einer Person. In diesem Falle also der Person Jesu Christi, der eben „Gott von Gott“ ist oder, anders ausgedrückt, „das Wort Gottes“. Letzteres weiß auch der Koran, der Jesus in Sure 4, Vers 471 „kalimatu llahi“ nennt, also „das Wort Gottes“ (und keineswegs nur „ein Wort von Gott“!).

      Wieso, „wenn Jesus (Friede sei mit Ihm) gleichzeitig ein Gott bzw. ‚Gottes Sohn‘ sein sollte“, er nicht durch Menschenhand umgebracht werden können soll, erschließt sich mir nicht. Er ist wahrer Mensch und unterwarf sich zur Sühne (die nur eine stellvertretende sein kann) für die Sünden aller Menschen freiwillig dem Fluch der Sünde, also dem Tode, dem seit Adam die Menschen unterworfen sind. Die seit den mittelalterlichen Koran-Auslegern unter den Muslimen verbreitete Meinung, der Koran lehre, daß Jesus nicht gestorben/getötet worden sei, ist übrigens unrichtig. Der Koran lehrt das tatsächlich nicht.

      Zur Frage, wie Gott zulassen könnte, dass sein Sohn von Menschen umgebracht wird, verweise ich erstens darauf, dass im Koran Gott Jesus genau diese Zumutung ankündigt, und zweitens, dass Gott, so wie er bereit war, seinen Sohn zur Erlösung der Sünder zu opfern, auch von Menschen – und zwar exemplarisch von Abraham – diese Bereitschaft verlangt(e). Oder wie möchtest Du die Verehrung auch der Muslime für Abraham und seine Bereitschaft, seinen Sohn zu opfern, verstehen?

      Frohe Weihnachtstage!

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  13. Felizitas Küble

    Guten Tag, Leser Wahid,
    und danke für Ihre freundlichen Weihnachtswünsche. Ihre Einwände gegen das christliche Grunddogma von der Gottheit Christi sind menschlich sehr verständlich, denn es handelt sich um ein Glaubensgeheimnis, das Gott selbst geoffenbart hat, das der Mensch also nicht aufgrund seiner Vernunft allein erkennen konnte – so sehen wir Christen das.
    Dennoch ist dieses Dogma zwar über der menschlichen Vernunft stehend, aber keineswegs vernunftwidrig, nicht in sich selbst widersprüchlich. Daher also folgende Antworten auf Ihre durchaus verständlichen Einwände:
    1. Christus hat nicht seine „Gottheit“ geopfert, sondern seiner menschlichen Natur nach ist ER am Kreuz gestorben, denn seinem Gottsein nach konnte ER selbstverständlich nicht sterben.
    2. Sie haben recht, daß man „dem Größeren“ opfert, das ist sehr gut und logisch erkannt. Eben deshalb hat nicht das Gottsein Christi sich geopfert, sondern ER opferte sich seinem Menschsein nach, wobei seine menschliche Natur natürlich mit seinem göttlichen Wesen in einer Person verbunden ist, aber die beiden Naturen (die göttliche und die menschilche) sind nicht identisch (nicht vermischt).
    3. „Wie kann Gott zulassen, daß sein Sohn durch Menschenhand umgebracht wurde?“, fragen Sie verständlicherweise. Christus selbst hätte eine Legion Engel herbeiholen können, um sich zu retten – und selbst diese hätte ER nicht benötigt, da er sich aufgrund seines göttlichen Wesens jederzeit selbst hätte vor dem Tod bewahren können. Der Kreuzestod war aber keine „Panne“, kein „Unglück“, das Christus widerfuhr, sondern sein selbstgewählter Leidensweg als ein vollgültiges Opfer zur Erlösung der Welt.
    4. Menschliche Opfer sind immer unvollkommen, mögen sie noch so gut gemeint sein.
    Ein vollkommenes Opfer kann also nur von Gott selber ausgehen, da ER allein unendlich und vollkommen ist. Um ein vollkommenes Opfer „an der Menschen Statt“, also stellvertretend für die sündische Menschheit darzubringen, ist Gottes Sohn – “ aus dem Vater geboren vor aller Zeit“ – in dieser irdischen Zeit Mensch geworden aus der Jungfrau Maria.
    Nur ein „Gott-Mensch“ konnte ein vollkommenes Opfer stellvertretend für die Menschheit darbringen.
    Wie der hl. Augustinus sagt: Als Christus vor aller Zeit aus Gott geboren wurde, bedurfte er keiner Mutter. Als er in der Zeit geboren wurde, bedurfte er keines Vaters – keines irdischen Vaters wohlgemerkt.
    5. Das christliche Glaubensgeheimnis vom dreieinigen Gott (von dem EINEN GOTT in drei Personen) ist allein von der Vernunft her nicht begreiflich zu machen. Es steht nicht gegen die Vernunft, aber über der Vernunft – so wie der Allmächtige hocherhaben über uns Menschen steht, so übersteigen auch seine Wahrheiten teilweise unser menschliches Begreifen, unseren irdischen Verstand. Wäre GOTT noch GOTT, wenn ER sich in uhsere begrenzte „Logik“ fassen ließe?
    Auch Ihnen und Ihrer Frau frohe Weihnachten!
    Felizitas Küble

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  14. Wahid

    Sehr geehrte Herr Dr. Heger und Frau

    vorneweg möchte ich mich für Ihre absolut sachliche Gegenantwort bedanken. Es ist sehr angenehm auf einem solchen Niveau Glaubensverschiedenheiten zu diskutieren.

    Nun zu Ihrem Gegenkommentar Herr Dr. Heger:

    1.Das Zitat bzw. die Suren und Fersangabe am Ende des 2.Abschnittes ihrer Gegendarstellung ist leider nicht ganz richtig, da die Sure 4 (an-Nisa) nicht mehr als 175 Ferse besitzt.
    Jedoch steht genau in dieser Sure 4, Fers 171. ZZ.3-4 dieses:“Darum glaubt an Allah(Gott) und seine Gesandten und sagt nicht „Drei“(Das Allah(Gott) in einem drei sei)“. Woher aus dem Koran genau das von Ihnen zitierte „Kalimatu Ilahi“ entnommen wurde, kann ich leider nicht nachvollziehen. Die wörtliche übersetzung von „Kalimatu Ilahi“ , lautet: „Ich sprach zu meinem Herren“. Wenn dieses von Jesus Munde stammte, dann ist es ebenfalls eher ein Indiz dafür dass Jesus eher ein Gesandte Gottes war bzw. ist, als dass er sein Sohn sein könnte.

    2.In Abschnitt 3 Ihrer Gegendarstellung schreiben Sie: „seit den mittelalterlichen Koran-Auslegern unter den Muslimen verbreitete Meinung, der Koran lehre, daß Jesus(Friede sei mit Ihm) nicht gestorben/getötet worden sei, ist übrigens unrichtig“. Ich gebe Ihnen insofern Recht, dass einige Moslems genau diesen Teil bzw. auch vieles andere aus dem Koran (leider Gottes) falsch interpretieren. Der Koran lehrt tatsächlich, dass Jesus(Friede sei mit Ihm) nicht durch Menschenhand gestorben sei, sondern von Gott zu sich genommen wurde und an seiner Stelle einer Ihm in Gestallt ähnliche Person gekreuzigt wurde. Der Koran lehrt uns(Moslems) dass kein Gesandter durch Menschenhand sterben wird.

    In dem Mittelpunkt der „Dreifaltigkeit“ steht immer die Opferung Jesus(Friede sei mit Ihm) für die Sünden der Menschen! Soweit ich mich erinnern kann, wird diese Sünde bis auf Adam und Eva zurückgeführt. Auf die genauen Details dieser Geschichte im Paradis gehe ich nicht näher drauf ein, da Allen bekannt sein müssten. Nun stellt sich die Frage wenn Gott über Alles erhaben ist(und daran glaube ich ganz fest) warum soll er Eva etwas falsches tun lassen um Millionen von Jahre später seinen „Sohn“ bzw. einen seiner Gesandten für diese zu opfern? Natürlich übertrifft das Göttliche den menschlichen Verstand, jedoch gab er uns das menschliche Gehirn um zwischen logisch und unlogisch, richtig und falsch unterscheiden zu können. Ausserdem sind seine Worte (Altes-Testament, Neues-Testament, Koran) welche er uns über die Gesandten überbringen ließ, so gestrickt dass Sie der menschliche Verstand auch Verstehen kann, leider jedoch nicht unbedingt immer richtig interpretiert.

    Ich bin mir dessen bewusst, dass ich Sie mit Zitaten aus dem Koran nicht überzeugen kann, da der Koran für Sie in einigen Punkten von Ihrem Glauben abweicht. Tatsache ist, dass ich es auch gar nicht kann, denn die wirklich ehrliche und tiefe Überzeugung eines Menschen ist nur von Allah(Gott) ausgehend möglich.

    Trotzdem bin ich froh, dass es Menschen wie Sie und Frau Küble gibt, die glauben. Denn abgesehen von allen Details welche die Heiligen-Schriften beinhalten, glauben alle Gläubigen an etwas bzw. an Jemanden der über Alles erhaben ist! In meinen Augen gibt es leider einige Institutionen, davon eine ganz Große in der westlichen Welt, welche von einem friedlichen Zusammenleben aller Religionen bzw. von einer einzigen Glaubensbekenntnis aller Menschen sehr benachteiligt wäre. Denn dieses würde für diese Institution einen absoluten Machtverlust bedeuten!

    In diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen Tag und einen guten Rutsch in`s neue Jahr

    Ps: Ich hoffe Frau Küble nimmt es mir nicht für übel, dass ich nicht direkt auf Ihr Gegenkommentar eingehen konnte. Leider bin Ich wirklich, wie bereits erwähnt, durch mein Studium zeitlich sehr eng gebunden. Vielleicht ergibt es sich ein anderes mal. Vielen Dank

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    1. Dr. Christoph Heger

      Guten Abend, Wahid,

      gestatten Sie mir bitte diese Anrede, da Sie sich hier mit vermutlich Ihrem Vornamen vorstellen, den man im Deutschen üblicherweise nicht mit der Anrede „Herr“ verbindet. Auch folge ich Ihnen gern in der Vermeidung des (anglisierenden) „Internet-Du“ gehe über zum Sie.

      Zu 1. Mir ist in der Tat bei meiner Versangabe ein Tippfehler unterlaufen. Ich meinte natürlich Sure 4, Vers 171, der vollständig so lautet (hier von http://www.islamicity.com/Quransearch/?force_drive=geo2_based übernommen, gewisse Abweichungen in anderen Darstellungen sind möglich):

      يَا أَهْلَ الْكِتَابِ لاَ تَغْلُواْ فِي دِينِكُمْ وَلاَ تَقُولُواْ عَلَى اللّهِ إِلاَّ الْحَقِّ إِنَّمَا الْمَسِيحُ عِيسَى ابْنُ مَرْيَمَ رَسُولُ اللّهِ وَكَلِمَتُهُ أَلْقَاهَا إِلَى مَرْيَمَ وَرُوحٌ مِّنْهُ فَآمِنُواْ بِاللّهِ وَرُسُلِهِ وَلاَ تَقُولُواْ ثَلاَثَةٌ انتَهُواْ خَيْرًا لَّكُمْ إِنَّمَا اللّهُ إِلَـهٌ وَاحِدٌ سُبْحَانَهُ أَن يَكُونَ لَهُ وَلَدٌ لَّهُ مَا فِي السَّمَاوَات وَمَا فِي الأَرْضِ وَكَفَى بِاللّهِ وَكِيلاً

      oder in lateinischer Umschrift (leider nimmt diese Seite nicht alle Zeichen korrekt an):

      „ya ahla l-kitābi lā taghlū fī dīnikum wa-lā taqūlū ʿalā llāhi illā al-haqqa innamā l-masīḥu ʿīsā ibnu maryama rasūlu llāhi wa kalimatuhu alqāhā ilā maryama wa-rūhun minhu fa-aminū bi-llāhi wa-rusulihi wa-lā taqūlū thalāthatun ntahū ḫayran lakum innamā llāhu ilāḥun wāḥidun subḥānahu an yakūna lāhu waladun lāhu mā fī as-samāwāti wa-mā fī al-ardi wa-kafā bi-llāhi wakīlan.“

      Eine deutsche Übersetzung ist etwa:

      „Ihr Volk der Schrift! Übertreibt es in eurer Religion nicht und sagt gegen Gott nichts als die Wahrheit! Wahrhaftig, der Messias Jesus, der Sohn der Maria, ist der Gesandte Gottes und Sein Wort – Er warf es in Maria – und Geist von Ihm. Darum glaubt an Gott und Seine Gesandten und sagt nicht drei! Hört auf! Das ist besser für euch. Wahrhaftig Gott ist ein einziger Gott. Gepriesen sei Er! [Er ist darüber erhaben] ein Kind zu haben. Ihm gehört, was im Himmel und was auf der Erde ist. Und Gott genügt als Sachwalter.“

      In diesem im wesentlichen gegen die Lehre des Konzils von Nizäa gerichteten Text hat sich mit dem hier interessierenden Auszug „innamā l-masīḥu ʿīsā ibnu maryama rasūlu llāhi wa kalimatuhu“, „wahrhaftig, der Messias Jesus, Sohn der Maria, ist der Bote Gottes und Sein Wort“ offenbar ein älterer christologischer Text erhalten, der durchaus im Sinne des Konzils von Nizäa ist: Jesus ist der Gesandte Gottes und Sein Wort (wohlgemerkt: nicht ein Bote Gottes und ein Wort von ihm! Diese Übersetzung läßt der arabische Text nicht zu.) – wie das Johannes-Evangelium im ersten Kapitel sagt.

      Wenn ich in meinem vorherigen Beitrag aus der Erinnerung von „kalimatu llahi“ sprach, so war das eine Zusammenziehung von „rasūlu llāhi wa kalimatuhu“, „der Bote Gottes und Sein Wort“. (Daß „kalimatu llahi“ bedeuten könne „Ich sprach zu meinem Herrn“ oder „Ich sprach zu Allah“ ist allerdings nach den Regeln der arabischen Grammatik unmöglich.)

      Zu 2. Der Koran lehrt mitnichten, daß eine Jesus ähnliche Person an seiner Stelle gekreuzigt worden sei. Er tadelt die Juden, daß sie sich brüsten Jesus getötet, und zwar gekreuzigt zu haben, und triumphiert, daß sie ihn nicht getötet haben (weil er nämlich auferstanden ist). An anderer Stelle (die von den Koranexegeten verlesen worden ist) setzt der Koran voraus, daß Jesus schon gestorben, aber wieder auferstanden ist, wenn der Koran auch nicht – überflüssigerweise – angibt, wie Jesus gestorben ist. Wo der Koran sonst lehren könnte, daß Gottes Gesandte nicht von Menschenhand umkommen können, weiß ich nicht.

      Zu 3. Im Mittelpunkt der Dreifaltigkeit steht eigentlich nicht der Opfertod des Mensch gewordenen Wortes Gottes. Denn Gott ist dreifaltig auch dann, wenn Sein Wort nie Mensch geworden wäre. Ihre Frage:

      „… warum soll er [nämlich Gott] Eva etwas Falsches tun lassen, um Millionen von Jahren später seinen ‚Sohn‘ bzw. einen seiner Gesandten für diese zu opfern?“

      spiegelt den Gedanken islamischer Theologie wider, nämlich daß Allah auch das böse Wollen und Tun seiner Geschöpfe erschafft. Dem widerspreche ich. Gott „läßt“ weder Eva noch andere Menschen „etwas Falsches tun“, sondern sie tun es mit ihrem freien Willen gegen Seinen heiligen Willen, und Er „läßt es zu“.

      Aber schon Adam und Eva wird (im 1. Buch Mose) verkündet, daß ihr Nachkomme der Schlange den Kopf zertreten wird. Sehr schön und richtig läßt darum Mel Gibson in seinem Film „Die Passion“ Jesus zum Abschluß der Gethsemane-Szene der Schlange den Kopf zertreten – als nämlich Jesus sich auf den Weg macht, das für alle Sünder zu tun, was kein Sünder selbst für sich tun kann: Sühne für deren Schuld zu leisten.

      Eine schöne Weihnachtswoche!

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  15. Wahid

    Guten Abend Herr Dr. Heger,

    ich konnte leider in Ihrem ersten Kommentar den Zusammenhang des Zitates „kalimatu Ilahi“ nicht eindeutig identifizieren, von daher interpretierte ich es als „kalimt(u) Ilahi“ und dieses bedeutet gewiss: „Ich sprach zu meinem Herren“!

    Nun muss ich mich hier bei allen Moslems entschuldigen, denn es ist eine reine Interpretationsache mit der Kreuzigung Jesus im Koran! Ich habe mir den Teil nochmals durchgelesen und stellte fest, dass es sehr schwer ist diese Stelle eindeutig zu interpretieren! Zitat: „Aber sie haben ihn(Jesus) weder getötet noch gekreuzigt, sondern es erschien ihnen so“.(Sure4, Vers157,ZZ1-2). Von Kindheit an dachte ich das es bedeute, dass eine jesusähnliche Person gekreuzigt wurde. Man könnte es auch so interpretieren. Jedoch könnte „es erschien ihnen so“ auch bedeuten, dass Jesus(F.s.m.i) den Juden nur als tot „erschien“ und von ihnen weder am Kreuz(„weder…noch gekreuzigt“) noch anderswie getötet wurde.

    Ich nehme ebenfalls meine Aussage zurück, im Koran stehe dass Propheten nicht durch Menschenhand getötet werden können! Dies ist falsch! Es lässt sich keine einzige Stelle im Koran als Grundlage für diese Aussage finden!

    Ich muss auch gestehen, dass ich eher ein Hobby-Theologe bin, mich aber um neues Wissen sofern es die Zeit zulässt bemühe.

    Nachdem ich einiges meinersetis wieder richtig gestellt habe, kehre ich nun zum eigentlichen Thema zurück.

    1.Die „Dreifaltigkeit“ erscheint mir immer noch nicht plausibel genug! Auch ihre Aussage:“ Im Mittelpunkt der Dreifaltigkeit steht eigentlich nicht der Opfertod des Mensch gewordenen Wortes Gottes. Denn Gott ist dreifaltig auch dann, wenn Sein Wort nie Mensch geworden wäre“, ergibt für mich keinen wirklichen Sinn! Kurz und Knapp, sie schreiben einfach dass es so ist ohne jegliche theologische Erklärung. Aus der Geschichte läßt sich nur entnehmen, dass in dem Konzil von Nicäa über die Dreifaltigkeit entschieden wurde.Genauer gesagt hat der römische Kaiser Konstantin I. die Mehrheit (Vertreter des Arianismus) willkürlich überstimmt.

    2.Wenn ein Mensch sündigt, dann kann auch nur genau dieser Mensch Gott um vergebung bitten und dafür beten. Wie ist es möglich das ein anderer Mensch, auch wenn dieser ein Gesandter Gottes ist, für einen Sünder Sühne leisten? Wenn ich eine Straftat begehe, werde auch nur ich dafür bestraft und nicht mein Bruder, Vater, oder irgendeine andere Person! Es erscheint mir vielmehr logisch, dass Gott von einem Sünder eine ehrliche und aus dem herzenkommende Reue erwartet, als das eine andere Person für diesen Sühne leisten könnte. Denn nur dann ist es sicherer dass dieser Sünder seinen Fehler nicht mehr widerholt. Im Klartext bedeutet die Ihre Aussage dass Jesus(F.s.m.i.) für alle Christen bzw. Menschen, Sühne geleistet hat und somit die Christen/Menschen tun und lassen können was sie wollen, es wurde ja bereits verziehen? Ergibt für mich absolut keinen Sinn! Auch die Beichte und der Segen des Papstes sind sehr schwer mit dem menschlichen Verstand zu verstehen. Wie ist es möglich dass ein Mensch(Papst,Pfarrer,Bischof) aus Fleisch und Blut wie ich, mir meine Sünden im Namen Gottes vergeben kann. Wer gibt ihm das Recht? Gott? Wie? Was war dann mit den Päpsten in der Vergangenheit welche Ihr Amt missbrauchten? Ein Versehen Gottes? Oder von Gott bestimmt? Was ist mit den Menschen den genau diese Päpste den Segen aussprachen?

    Ich freue mich auf eine eventuell konkretere Antwort.

    Einen schönen Tag wünsche ich ihnen.

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    1. Dr. Christoph Heger

      Guten Abend, Wahid,

      es ist gut, daß unsere Diskussion dazu geführt hat, daß wir jetzt übereinstimmen in den Dingen, die Sie in den ersten drei Absätzen Ihres Kommentars ansprechen.

      Allerdings vermute ich, daß diese Übereinstimmung in einem – bisher nicht so klar angesprochenen – Punkt noch nicht besteht: Nach üblicher oder wohl auch herkömmlicher Ansicht der Muslime ist Jesus noch nicht gestorben, und die einschlägige Stelle im Koran wird so verstanden, als kündige Gott Jesus dessen Tod in einer noch zu erwartenden Zukunft an. Ich meine aber, der Koran spricht eindeutig davon, daß Jesus schon gestorben – also wohl doch gekreuzigt worden – ist. Nun, diese Frage kann später noch diskutiert werden.

      Durch eine zufällige Entdeckung in YouTube bin ich daran erinnert worden, daß der von mir in die Diskussion eingebrachte Vers 171 von Sure 4 sich auch als Inschrift im Innern des Felsendoms befindet. Die von Christoph Luxenberg vorgeschlagene Lesart dieser Inschriften wird in einem (englischsprachigen) YouTube-Video unter dem Titel „Dome of the Rock A Christian Temple?“ auf http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=lUhoZFTNE9g gut dargestellt.

      Zu Ihrem Punkt 1: Ich sage ja nur, daß die Dreifaltigkeit Gottes logisch etwas anderes ist als die Menschwerdung des Wortes Gottes (einer Person der Gottheit). Dies auch in dem Sinne, daß die christliche Religion die Einheit des göttlichen Wesens in drei Personen als eine Aussage über Gott lehrt, die logisch völlig unabhängig davon ist, ob das Wort Gottes in Jesus Mensch geworden ist und uns darüber belehrt hat oder nicht. Also, die philosophische Klärung der Bedingung der Möglichkeit einer Dreifaltigkeit ist etwas anderes als die philosophische Klärung der Möglichkeit der Entsühnung des Sünders durch Jesu Opfertod.

      Zum zweiten etwas mehr im Folgenden, zum ersten hier nur so viel: Die in muslimischen Darstellungen häufig zu findende Ansicht, Kaiser Konstantin habe das Konzil von Nizäa dazu bestimmt, die Gottheit Jesu („Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott“) zu lehren, ist unhistorisch. Tatsächlich neigte der Kaiser arianischen oder semi-arianischen Auffassungen zu. Ausschlaggebend auf dem Konzil waren einige hoch angesehene Theologen, darunter der bis heute volkstümliche Nikolaus von Myra, und die Stellungnahme Papst Leo des Großen durch seine Legaten.

      Zu 2. Nein, jeder kann fürbittend für einen anderen Gott bitten, Er möge ihm seine Sünden verzeihen. Natürlich ist es unerläßlich, daß Gott dem Sünder die Gnade der Bekehrung gibt, daß dieser auch wirklich selber sich bekehrt und um Verzeihung bittet.

      Sie fragen, wie es möglich ist, daß ein anderer Mensch für einen Sünder Sühne leisten kann. Nun, die erste Frage ist doch, von wem und wie überhaupt für eine Sünde Sühne geleistet werden kann!

      Natürlich kann der Sünder selbst auf verschiedene Weise Sühne leisten. Was er aber keineswegs kann, ist mit dieser Sühne seine Schuld tilgen; denn auch wenn er hinfort ein völlig sündloses Leben führt, er bleibt derjenige, der in der Vergangenheit nicht gut gehandelt und damit das ethische Gesetz – den göttlichen Willen – verletzt hat, nämlich daß die ganze Wirklichkeit – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – gut sein soll.

      Kann Schuld sühnend getilgt, kann der göttliche Wille nachträglich noch erfüllt werden? Das ist eine Frage an die philosophische Ethik. Wenn diese Frage verneint werden müßte, wären wir alle in der Hölle.

      Diese Frage kann auch nicht einfach mit dem Hinweis auf eine angebliche Möglichkeit göttlichen Verzeihens bejaht werden. Natürlich können wir nicht Gott erzählen, was er in der Lage ist zu tun und was nicht. Er mag einen rechteckigen Kreis erschaffen können, wenn wir die Möglichkeit eines solchen Dinges auch überhaupt nicht denken können. Er mag also auch in der Lage sein, die Schuld eines oder aller Menschen einfach ungeschehen zu machen, auch wenn unser Verstand diese Möglichkeit überhaupt nicht denken kann.

      Denkbar – und von der göttlichen Gnade tatsächlich gegangen – ist ein anderer Weg zur Erfüllung des göttlichen Willens, den die philosophische Ethik (s. Reinhard Lauth, Ethik – in ihrer Grundlage aus Prinzipien entfaltet, Stuttgart usw. 1969) offen hält: daß ein völlig sündloser Mensch, eine rein sittliche Person sich mit dem schuldigen Menschen liebevoll so verbindet (philosophisch gesprochen: zu einer Interperson), daß der schuldlose Wille des Sündlosen ihr gemeinsamer Wille wird. Das Wollen des Einzelnen verhält sich zu dem Gemeinwillen der Interperson, wie ein Wunsch des Einzelnen zu seinem Willen (der diesen Wunsch womöglich verwirft). Der gemeinsame Wille ist eine gemeinsame Verwerfung der bloß individuellen Entscheidung des einen zum Bösen; das (schuldige) Wollen des einen begründet keine Schuld der Interperson.

      Das setzt allerdings auf seiten dessen, der den zum Guten Gewandelten annimmt, voraus, daß er auch den verworfenen bösen Willen des Gewandelten als den nun ihnen beiden gemeinsamen, also als den seinen, trägt. Nicht daß er das Böse wollen müßte, aber er muß den bösen Einzelwillen als seinen tragen und bereit sein, für ihn Genugtuung zu leisten. Allein diese dem Individuum des anderen nicht geschuldete Satisfaktion tilgt sühnend die Schuld. Der aus rein gutem Willen Sühnende trägt unverschuldet Schuld; der Mensch, der entsühnt wird, nimmt das freie Geschenk fremder Sittlichkeit an, die damit die seine wird.

      Allein die Erscheinung eines solchen Wesens, die Inkarnation des Guten in einer Person vollendet die Sittlichkeit in der Wirklichkeit. Diese Person ist in Jesus von Nazareth erschienen, wie von Propheten des Alten Testaments verheißen, insbesondere von Isaias in den „Knecht-Gottes-Liedern“. Es ist insofern auch bemerkenswert, daß in Sure 19, der Mariensure, der Jungfrau Maria „ein reiner Junge“ verkündet wird.

      Tatsächlich ist der Koran aber noch ausdrücklicher in der Bejahung der stellvertretenden Sühne (Jesu Christi), nämlich in Sure 25, Vers 1:

      „tabāraka lladhī nazzala l-furqāna ‚alā ‚abdihi
      li-yakūna li-l-‚ālamīna nadhīran“

      „Gesegnet sei Er, der herabsandte den (Preis der) Erlösung auf Seinen Diener,
      daß er sei für die Welten ein Opfer.“

      Sie haben natürlich recht, Wahid, daß der Sünder eine ehrliche, aus dem Herzen kommende Reue wollen muß. Das ist aber, wie gerade ausgeführt, eine notwendige und keine hinreichende Bedingung. Hinreichend ist erst die stellvertretende Sühne Jesu Christi.

      Wenn der Priester im Namen Jesu Christi dem Sünder die bereuten Sünden vergibt, ihm also die Sühne Jesu Christi zugute kommen läßt, so tut er das in der Vollmacht und dem Recht, das Jesus Christus den Aposteln erteilt hat – gewissermaßen seinen Beamten. Diese Vollmacht und dieses Recht sind völlig unabhängig von der Sündhaftigkeit dieser „Beamten“.

      Ein glückliches Jahr 2012 Ihnen und Ihren Lieben!
      Christoph Heger

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  16. feaancalima

    andere Frage: wie sieht es denn mit Sakramenten aus, was ist mit der apostolischen Sukzession? Wie steht Ihr Evangelikalen dazu?

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